Römische Tunika mit Scheinärmeln und Braccae
Eine Tunika dieser Art wurden im 1./2. Jahrhundert n. Chr. von römischen Soldaten, aber auch von der zivilen Bevölkerung getragen.
Sie hat sog. Scheinärmel, d.h. die Tunika hat keine angenähten Ärmel, wie wir sie aus späteren Zeiten kennen, sondern ist sehr weit und überbreit geschnitten.
Dadurch entsteht beim Tragen der Eindruck, das Kleidungsstück hätte kurze Ärmel.
Auf Grabstelen und Säulen, z.B. der Traiansäule, kann man auch die Tragweise sehr gut erkennen. Die Tunika wird immer mit einem großen Bausch im Bauchbereich getragen, wobei ein Gürtel nie zu sehen ist. Damit der Bausch schön fällt, muss die Tunika lang genug sein. In diesem Fall reicht sie dem Kunden bis zur Wade. Dadurch ist genug Stoff vorhanden, um ihn nach dem Gürten nach oben über den Gürtel zu ziehen und so den typischen Bausch zu erhalten.
Welcher Gürtel verwendet wurde, ist spekulativ. Weil er nie zu sehen ist, lässt sich auch an Hand der Säulen und Grabstelen nicht sagen, ob es sich um einen Leder- oder textilen Gürtel handelt. Ich habe für dieses Foto einen kurzen, naturfarbenen, brettchengewebten Gürtel verwendet.
Zusätzlich zur Tunika bekommt der Kunde eine Braccae aus naturbrauner Schurwolle. Diese kurze Hose reicht bis Mitte Wade. Leider lässt sich auch über diesen Schnitt nicht viel sagen. Einen textilen Fund, der eindeutig als Braccae gedeutet werden kann, gibt es für das 1./2. Jahrhundert leider nicht. Zusammen mit dem Kunden haben wir uns daher für den Schnitt der Thorsberghose II entschieden, der entsprechend verkürzt wurde.
Wenn Du Interesse an einer ähnlichen Ausstattung hast, schreib mir bitte eine Nachricht. Ich berate Dich gerne.