Römischer Legionär Ende 2. Jahrhundert - Langärmelige Tunika
Wieder durfte ich eine Kleidungsstück nach den Vorgaben eines Kunden anfertigen, das aktuell in einer Ausstellung zu sehen ist.
Die Tunika eines Legionärs am Ende des 2. Jahrhunderts, eine tunica manicata.
Besonders war bei diesem Projekt die enge Zusammenarbeit mit dem Kunden, der detaillierte Schnittzeichnungen und Vorgaben lieferte, damit die Tunika, seinen Vorstellungen entsprechend, so genau wie möglich umgesetzt werden konnte.
Die Zusammenarbeit mit dem Kunden
Der Kunde gab mir nicht nur detaillierte Schnittzeichnungen, die er selbst erstellt hatte, sondern schickte mir auch eine Zeichnung, die veranschaulicht, wie die Tunika während der Ausstellung präsentiert werden sollte.
Mit freundlicher Genehmigung von Mules-of-Marius.
Diese bildete die Grundlage für die Fertigung der Tunika, Lediglich die Farbe der Streifen und die Form am Saum wurden angepasst. Statt Lila/Purpur ein Lachsrot. Nachdem wir ein paar Stoffe verglichen hatten, fiel die Wahl auf hochwertige Wollstoffe von Tuch und Stoff (unbezahlte Werbung)
Ein besonderes Detail: Die separat angefertigten Ärmel
Ein interessantes Detail dieses Projekts war die Herausforderung, die Tunika an die spezielle Puppe anzupassen. Da es sich bei der Figur um eine aus Holz gefertigte Puppe handelt und nicht um eine Schneider- oder Schaufensterpuppe, musste die Tunika so angefertigt werden, dass sie problemlos angezogen werden kann.
Der erste Plan war, die Tunika aus einem Stück zu schneiden und den Großteil der Seitennähte offen zu lassen. So könnte man sie der Puppe über den Kopf ziehen und die Nähte nachträglich per Hand schließen.
Diese Idee wurde aber auf Grund der fehlenden Stoffbreite verworfen. Wir hätten einen Wollstoff mit einer Breite von mindestens 175 cm gebraucht, um die Tunika ohne Schulternaht anfertigen zu können. Da die übliche Webbreite bei 150 cm liegt, war es unmöglich, den Schnitt so umzusetzen.
Die Ärmel der Tunika wurden deshalb separat gefertigt, um das Anziehen der Puppe zu erleichtern. Der Kunde wird die Ärmel selbst annähen, sobald die Tunika der Figur übergezogen ist. Dies ist eine außergewöhnliche Herangehensweise, dieser "Trick" wird während der Ausstellung aber nicht zu sehen sein.
Rückmeldung des Kunden:
"Ich habe das Paket ausgepackt. So liebevoll verpackt, auch die Stoffreste beigelegt – eine Freude beim Auspacken.
Die Tunika passt prima (ich habe die beiden Arme aus Holz vor 2 Wochen mit aus dem Lager nach München gebracht, um sie gleich mit der Tunika auszuprobieren). Die dunkelroten Nähte am Saum und an der Schulter sind wunderhübsch … das hast Du wirklich ganz bezaubernd hinbekommen. Vielen Dank für die wunderschöne und termingerechte Arbeit."
T. KurtzDetails der aufgenähten Streifen am Ärmel
Vielen Dank für diese schöne Rückmeldung. Es freut mich sehr, dass ich mit meiner Arbeit so begeistern konnte und bedanke mich herzlichst für den Auftrag und das Vertrauen in meine Arbeit und mich.
Wo ist die Tunika zu sehen?
In der Ausstellung
im Historischen Museum Regensburg vom 9. November 2024 bis 30. März 2025
Mit freundlicher Genehmigung von Livia Faustina https://www.instagram.com/die_roemerei/
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Wenn auch Sie Interesse an einer Tunika oder historischer Kleidung für eine Dauer- oder Sonderausstellung in Ihrem Museum haben, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren! Ich berate Sie gerne ausführlich. Schreiben Sie mir oder hinterlassen Sie einen Kommentar – ich freue mich darauf, gemeinsam mit Ihnen ein einzigartiges Stück zu erschaffen, dass Geschichte für Ihre Besucher und Besucherinnen lebendig macht.