Vergangenes Wochenende öffnete das Heidengrabenzentrum auf der Schwäbischen Alb feierlich seine Tore. Dieses neue Museum bietet einen Einblick in die Geschichte und Kultur der Region. Ich hatte das Vergnügen, vier Kleidungsstücke für die Ausstellung zu nähen: eine Kombination aus Unterkleid und Peplos, eine Tunika und dazu eine Hose. Leider konnte ich nicht persönlich an der Eröffnung teilnehmen, freue mich aber umso mehr, dass meine Arbeiten dort ausgestellt sind und ich so einen kleinen Teil zum großen Ganzen beitragen kann.
Das Heidengrabenzentrum – Ein neues Fenster in die Vergangenheit
Der Heidengraben ist ein Oppidum auf der Schwäbischen Alb, das als das Größte in Mitteleuropa gilt und seine Blütezeit im 1. Jahrhundert v. Chr hatte. Das Oppidum erstreckt sich über rund 166 Hektar und war durch beeindruckende Wallanlagen und Gräben geschützt.
Heute befinden sie die
drei Gemeinden Grabenstetten, Hülben und Erkenbrechtsweiler
auf diesem Gebiet, dass nachweislich auch schon zur Hallstattzeit besiedelt war
Das neue Heidengrabenzentrum lädt Besucher dazu ein, in die Welt der Kelten einzutauchen und mehr über das Leben vor über 2100 Jahren auf der Schwäbischen Alb zu erfahren.
Peplos und Tunika - Keltische Kleidung aus meiner Näherei auf dem Heidengraben
Folgende Stücke durfte ich für das Heidengrabenzentrum anfertigen:
Unterkleid aus weißem Leinen - Peplos aus naturfarbener Wolle, mit mehrfarbigem Karo
Tunika aus gelbem Leinen - Hose aus grüner, mehrfarbig karierter Wolle
Ein Blick hinter die Kulissen
Die Anfertigung der Kleidungsstücke war eine spannende Herausforderung. Die Stoffe wurden von der Auftraggeberin ausgewählt und zu mir geschickt, so dass ich darauf keinen Einfluss hatte. Ich konnte aus einem großen Paket mit unterschiedlichen Webarten und Farben wählen und entschied mich für Köper- und Leinwandbindungen. Die übrigen Stoffe gingen wieder zurück ans Museum. Der Zeitdruck war groß und viele Meter Handnaht mussten in kürzester Zeit bewältigt werden. Beim Unterkleid alleine über 10 Meter. Trotzdem war alles rechtzeitig vor der Eröffnung fertig.
Details der Handnähte mit Überwendlingsstich:
Peplos und Unterkleid - Links die Nähte mit Überwendlingsstich innen und rechts die Naht außen, unsichtbar bzw. nur als kleiner Punkt zu erkennen.
Details am Ärmel des Unterkleides - Nahtzugaben versäubert mit Überwendlingsstich
Details der Handnaht am Hosenbund.
Überwendlingsstiche am Saum der Tunika
Da ich nicht bei der Eröffnung war, habe ich keine eigenen Bilder davon und weiß nicht, wie meine Kleidungsstücke dort drapiert und präsentiert werden. Darauf hatte ich auch keinen Einfluss. Falls Du das Heidengrabenzentrum in Erkenbrechtsweiler besuchst und meine Arbeiten entdeckst, schick´ mir doch gerne Fotos davon. Bis ich es dorthin schaffe, wird es noch ein bischen dauern.
Wenn Du mehr über meine Arbeit erfahren oder ein maßgeschneidertes historisches Kleidungsstück anfertigen lassen möchtest, zögere nicht, mich zu kontaktieren. Ich berate Dich gerne.